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.. Es war mir ein Vergnügen, eine Präsentation betreuen zu können, über die ein so breites Spektrum an Sichtweisen und Stilen aufgemacht wird.
Wie sich überall in der Gesellschaft die Dinge neu sortieren, ja zuspitzen, zeigt auch HAUBENTAUCHER, dass sich da eindeutig zwei Pole heraus bilden: einerseits die strikte Hinwendung zum realen Leben in all seiner Absurdität – andererseits der Drang, sich über die Kunst aus dem Alltag weg beamen zu wollen. Einerseits wird da die Ratlosigkeit, der Ekel vor dem Leben in Kunst gefasst (z.B. Thomas, Blanché) – andererseits die Sehnsucht, sich in exotischen oder fiktionalen Welten zu ergehen (z.B. Kroll, Baudrich). Man ist als Betrachter animiert, diese Skala anzunehmen, zu verarbeiten…. und sich einzuordnen, zu positionieren. Von Herkunft und Prägung her, ziehe ich die Verarbeitung des realen Lebens vor, meine Vorlieben tendieren eindeutig in diese Richtung.
In diesem Zusammenhang: Die Entdeckung war für mich die Malerin Eva Blanché!
Der lakonische und doch so liebevolle Blick auf das Objekt – die virtuose Ausführung a la minute… Da hat sich jemand eine wunderbare Möglichkeit geschaffen, über Kunst die Welt in all ihrem Irrsinn verarbeiten zu können. Ich werde Ihre Arbeit verfolgen. ...
[Klaus Noack / Galerie im Malzhaus Plauen | Ausschnitt aus der Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung "HAUBENTAUCHER III", ebenda, 07.2023 ]
Eva Blanchés Arbeiten reflektieren auf eigenwillige, hintersinnige Art und Weise das Lebensgefühl der Sixties bis in die schrägen 80er Jahre und verbinden dieses PopArt – Feeling mit dem Zeitgeist der 2020er. Die Künstlerin weilte 2015 zu einem Residenzaufenthalt in Chemnitz, aber schon vorher waren Ihre Arbeiten dort bekannt. Sie fügte gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Lydia Thomas, ebenfalls ehemalige Meisterschülerin von Anke Doberauer an der Akademie der bildenden Künste München, dem Fabelbuch des Chemnitzer Lyrikers Hans Brinkmann Illustrationen mit skurrilem Humor bei, welche das Buch bereichern und schelmisch auf die Lektüre reagieren.
[Bernd Weise / Galerie Weise Chemnitz | Info/Teaser-Text anlässlich der Ausstellung "SMÄLTNING", Galerie ck-f, München, 10.2021 ]
Kleiderbügel, Plüschtiere, Radios, Fernsehgeräte, Lampen, ein Nussknacker. Es sind klassische Alltagsgegenstände primär aus den 50er bis 70er Jahren – Objekte der Nachkriegszeit –, die Blanché zu Zeitgenossen aufleben lässt. Nicht nur nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sehnen sich die Menschen nach Wohlbefinden und Glück.
Was passierte parallel zu dieser Zeit in der Kunstgeschichte? In den 60er Jahren erreichte die Pop-Art-Bewegung ihren Höhepunkt, in der sich Künstler wie Andy Warhol herkömmlichen Alltagsgegenständen widmeten und sie zum Gegenstand ihrer Kunst erhoben.
Die Malerin stellt heimeliges Interieur in seiner alltäglichen Erscheinung in den Mittelpunkt ihres Schaffens – teils unverklärt und naturalistisch, teils in abgewandelter Form und Farbe.
Sie entmachtet ihre Gebrauchsgegenstände nicht, sondern Blanché bettet sie in Lebensräume ein, indem sie Farbklänge alter Abbildungen adaptiert oder polychrome 50er Jahre-Tapeten malerisch in den Hintergrund setzt. Selektiv kaschiert die Künstlerin kleinformatige Leinwände mit originalen Tapeten (Kleiderbügel #1 – 4), wodurch sie den damaligen Zeitgeist nicht nur auf optischer und haptischer Ebene einfängt, sondern zudem ein olfaktorisches Erleben impliziert. Beim Betrachten können ambivalente Assoziationen geweckt werden, da Vintage-Tapeten einerseits Modrigkeit und Spießigkeit suggerieren und andererseits ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln – ein Antagonismus, der uns bei Blanchés Werken mehrfach begegnet.
Die wohl umstrittenste Farbe der Welt – Pink, eine moderne Variante der Farbe Rosa – ist ein unumstößliches Element der Farbpalette der Malerin. Das kleine Rot erstreckt sich vom zarten Altrosa bis hin zum leuchtenden Neon-Pink. All diese Nuancen spiegeln für die Künstlerin Lebensfreude wieder. Die Farbe kann mädchenhaft und zugleich unangenehm sein, ein mit Freude zelebriertes too much – eine weitere Polarisierung in den Arbeiten von Blanché.
Die Malerin arrangiert ihre Objekte in einer Vorskizze kompositorisch, im Anschluss erfolgt eine Untermalung mit Neon-Farben, in der wichtige Details des Bildinhalts fixiert werden, bevor mit einem autarken Pinselstrich die Acryl- oder Ölfarben aufgetragen werden. Im weiteren Fokus steht hierbei der Farbklang der Arbeit, der gemeinsam mit der Formensprache des Sujets eine Synthese eingeht.
Am Ende dieses Prozesses bleibt an der einen Stelle der zarte Bleistiftstrich stehen, wodurch ihre Werke einen skizzenhaften Charakter erhalten. An einer anderen Stelle blitzen uns die gelben und pinken Neon-Schichten entgegen, die den Bildern eine besondere Leuchtkraft verleihen – eine Reminiszenz an ihre Chemnitzer Künstlerkollegin Lydia Thomas, deren Malerei Eva Blanché sehr schätzt.
Blanchés ungezwungene Bildsprache beinhaltet wirtliches, vertrautes Inventar und auch Kinderportraits aus einem Strickwarenkatalog, die überspitzt in Szene gesetzt werden. Sie bildet meist Objekte aus ihrem eigenen Fundus ab – bzw. Designgegenstände, die auf ihrem Wunschzettel stehen.
Mag das Sujet der dargestellten Alltagssituationen, verpaart mit kitschigen Momenten und der Sehnsucht nach einer heilen Welt vermeintlich banal wirken, so spielt Eva Blanché genau damit und ihre Arbeiten transportieren gleichwohl „Lebensfreude mit einem Augenzwinkern“.
[Katharina Rost, M.A. | Vorwort der Broschüre "Eva Blanché - Residency Chemnitz 2015", 02.2016 ]
english
version:
Clothes hangers, cuddly toys, radios, TVs, lamps, a nutcracker: Blanché revives typical everyday items dating mainly from the 50s to the 70s – objects of the post-war period. It is not only after the end of the Second World War that people long for well-being and happiness.
What was happening in art history during this time? The pop art movement peaked in the Sixties, with artists such as Andy Warhol devoting themselves to conventional everyday items and making them the subject of their art.
At the center of Blanché’s work lies the cozy interior in its daily appearance, which she depicts once plain and naturalistic, once modified in shape and color.
Blanché does not deprive her everyday utensils of power but embeds them in living spaces by adapting colors from old illustrations or painting polychrome 50s wallpapers in the background. Occasionally, the artist covers small-sized canvases with original wallpaper (Kleiderbügel #1 – 4), thereby capturing the Zeitgeist of the time on an optical and haptic level while also implicating an olfactory experience. Ambivalent connotations may be roused when viewing the works, as vintage wallpaper suggests mustiness and philistinism on one hand and conveys a sense of comfort on the other – an antagonism we encounter in several of Blanché’s works.
Perhaps the world’s most controversial color – “shocking pink”, a modern variation on the color pink – is an irrevocable component of the artist’s color palette. A pale red, it ranges from a delicate dusky pink to a bright neon pink. To the artist, all these shades reflect a lust for life. Pink can be girly and at the same time aggravating, an overkill celebrated with great joy – a further polarization in Blanché’s works.
The artist arranges her items to a composition in a preliminary sketch before painting an undercoat with neon colors, thereby specifying important details of the painting’s subject matter. With a confident brush stroke, she then applies acrylic or oil paint to the canvas. Further emphasis lies on the work’s combination of color, which creates a synthesis with the subject’s stylistic elements. At the end of the process, delicate pencil marks remain visible in one part of the painting, giving the works a sketchy character. In another part of the painting, we encounter flashes of yellow and pink. These layers of neon paint endow the paintings with a special luminosity – a reminiscence of fellow artist Lydia Thomas from Chemnitz, whose work Eva Blanché regards highly.
Blanché’s unstrained visual language incorporates delightful, familiar inventory as well as overly staged portraits of children taken from an old catalog featuring knitwear. For the most part she paints items from her own collection – or design objects from her wish list.
While the theme of the paintings – everyday situations paired with kitschy moments and a longing for a better world – may seem allegedly trivial, it is exactly this expectation Eva Blanché plays with as her works nevertheless convey a “lust for life with a twinkle of the eye”.
[Übersetzung Jessica Hodgkiss, Berlin:
Katharina Rost, M.A. | Vorwort der Broschüre "Eva Blanché - Residency Chemnitz 2015", 02.2016 ]
Eva Blanché (*1980) beendete 2009 ihr Studium der Freien Kunst bei Gerd Dengler und Anke Doberauer an der Akademie der Künste München als Meisterschülerin. Sie lebt und arbeitet in München und Edhäusel. In Wolfsburg realisierte die Künstlerin eine Reihe neuer Druckgrafiken, die in gewohnter Manier, subtil ironisch, das weibliche Selbstverständnis thematisieren. Auch Eva Blanché versteht die künstlerische Auseinandersetzung mit der Druckgrafik als ganz wesentlich für ihr Schaffen, da im Gegensatz zur Malerei diese eine andere Reibungsfläche bietet und somit neue Ansätze, Entwicklungen und Prozesse eröffnet und ermöglicht. Beispielhaft hierfür könnte die Arbeit „Hügellandschaft“ stehen, bei der die Künstlerin zwei Drucktechniken zusammenführte – die Lithografie und Kaltnadelradierung.
[Marcus Körber, Kurator der Städtischen Galerie Wolfsburg | in "Drucksache", Newsletter der Druckwerkstatt der Städtischen Galerie Wolfsburg, 12.2012 ]
Eva Blanché setzt sich in ihrer Malerei mit der menschlichen Sehnsucht nach heiler Welt auseinander. Die Bilder zeigen sie selbst oder Bekannte in Szenen von Selbstinszenierung oder die Inszenierung des privaten Wohnraumes, der letztlich teilweise bewusst, teilweise unbewusst Ausdruck des Selbstbildes ist. Schauderlicher Spießigkeit setzt sie ihren liebevollen Blick entgegen und entschärft oftmals die Enge durch ihre ironischen Titel.
Auch in dem Bild für die Ausstellung Underworld wird der Blick auf ein vermeintlich heimeliges Objekt, eine Familienvitrine, gelenkt. Doch dann: ein abgehackter Finger und darunter ein Totenkopf. Freilich ersteres nur ein USB-Stick und letzterer ein mit Strasssteinen verziertes Dekoobjekt. Der Blick auf den Titel aber bestätigt: ein Waffenschrank. Weiter: Napoli, Mamma, Madonna.... im scheinbar harmlosen Alltag liegt der Abgrund und die Gesetzlosigkeit verborgen.
[Florence Baur, Galerie f5,6 München | Vorwort der Begleitbroschüre zur Ausstellung "Underworld", 07.2012 ]
Daneben stehen Eva Blanché und Hanne Kroll, die die jüngere Frauengeneration vertreten, die handfeste Dinge malen, denen nichts ätherisches anhaftet, die jedoch auch kein „Kampfemanzentum“ mehr brauchen, weil sie sich wie Eva Blanché lieber auf subtil ironische Weise mit unserem weiblichen Selbstverständnis auseinandersetzen. Eva Blanché generiert mit einem fokussierten Blick in ihren Intérieurs die Gestaltungsversuche unserer Intimsphäre zu absurden Stillleben der menschlichen Zivilisation und lädt uns so dazu ein, kritisch die Wahrnehmung unseres selbst gestalten Umfeldes und die Errungenschaften unserer Zivilisation zu überdenken. Indem sie je nach Zusammenstellung der Elemente eine unterschwellige und fragwürdige Symbolik inszeniert, stellt sie unsere Naivität der Wahrnehmung von alltäglichen Gegenständen und deren „Beziehungen“ bloß. Du zeigst mir, wie du wohnst und ich sag dir, wer du bist.
[Urte Ehlers, Kunsthistorikerin an der Pinakothek der Moderne, München | Rede anlässlich des Projekts "Föhn in München", Künstlerhaus am Lenbachplatz, 07.2012 ]
Eva Blanché inszeniert in ihren Arbeiten Menschen und Dinge ihres engsten Umfeldes. Neben teils schrillen Gegenständen aus der eigenen Wohnung, die sie meist zu sog. „Beziehungsstilleben“ arrangiert, setzt sie Freundinnen oder sich selbst in Szene. Gemalt, als Siebdruck oder als Collage dienen gemusterte Tapeten häufig als ornamentaler Hintergrund, die das Hauptmotiv im Retro-Look der 60er und 70er Jahre mitinterpretieren.
Streng formalisiert spielen die Malereien mit der Unbekümmertheit der Gestaltung des privaten Raums und thematisieren Klischees menschlich-immanenter Sehnsüchte nach heiler Welt, Selbstbewusstsein oder Erotik.
Liebevoll und ironisch setzt sich Eva Blanché damit auseinander und erzeugt beim Betrachter ambivalente Momente charmant-schauderlicher Spießigkeit und eine Atmosphäre von Geborgenheit und Intimität, aber auch von Enge und Gefangensein.
[Gudrun Thiessen-Schneider, Leitung Kunstverein Grafschaft Bentheim | aus der Begleitbroschüre zur Ausstellung "Meisterschüler von Anke Doberauer",
02.2012 ]
Eva Blanché liebt das Stilleben des bürgerlichen Biotops, auf das sie ihren scharfen Blick als Künstlerin richtet. Es ist eine scheinbar heile Welt, die durch ihre Lieblingsfarbe pink und die
Tapeten der Wirtschaftswunderzeit, gerne mit pseudoavantgardistischen Streifen und geometrischen Mustern, übertrieben und ironisch wirkt. Einkaufstaschen, Schuhe, Christbäume und Küchengeräte
beglaubigen die dargestellte Realität, deren Doppelbödigkeit durch die Bildtitel zusätzlich ausgedrückt wird.
In Eva Blanchés Alltagsausschnitten tritt ein gleichsam malerisches Schmunzeln hervor, das das Sentiment erträglich macht.
In "junge Künstlerin mit fremden Federn" posiert eine junge Frau vor zarten senkrechten Tapetenstreifen, die Strähnen einer weißblonden Perücke ordnen sich zu einer Art Heiligenschein, dessen
Bewegung in den Querstreifen des Kleides aufgefangen wird. Es ist ein witzig-kokettierendes Posieren mit einer unterschwelligen Erotik, die sich im Reiz eines vorübergehenden Rollenspiels selbst
genießt.
"ihr Sonntagabend im Zweiten (Pilcher-Stilleben)" ist eine Süßstoff-Idylle, das Sediment einer Traumwelt, die durch ein zerknautschtes Sofakissen und den Seelentröster Nutella das Elend einsamer
Fernsehabende vor Augen führt.
Und auch die Glücksverheißung "Schöner Wohnen" findet in der pink-farbigen Klorolle als sinnfälliger Ausdruck dieses organisierten Paradieses eine satirisch durchtränkte Formel. Die Bilder von
Eva Blanché geben Einblick in die Lebenswelt junger Frauen voll Melancholie, Wonnen des Kitsch und der Suche nach irgendeinem Halt.
[Dr. Ruprecht Volz, Redakteur UNDmagazin
München | aus dem Katalog zur Ausstellung "stand and stare",
05.2011]
Eva Blanchés Bilder lassen den subtilen Schrecken des Geschlechteralltags erahnen, der sich wie eine spitzenbesetzte Gänsehaut über die Dinge zieht. Es sind durchgestylte Stillleben des
betäubten Erwachens, in denen der einst heiße Atem des erotischen Versprechens wie kalter Rauch auf der Blümchentapete liegt. Wenn das becircende Spiel aus Verführung und Verlangen nur noch als
ausgeschnittenes Posterzitat die schmutziggraue Wand ziert, muss der Plüsch der Puschen die zärtlichen Berührungen, muss der Gebrauch der Klobürste das Spiel mit betörenden, „schmutzigen“
Phantasien ersetzen.
[Franz Schneider, Neue Galerie Landshut
| Vorwort der Begleitbroschüre zur Ausstellung „Sie“, 02.2011
]
zu mir oder zu Dir ?
Rede
anlässlich der Eröffnung der Ausstellung, gehalten von einem als Anke Doberauer verkleideten
Schauspieler.
Liebe Eva, liebe Hanne, sehr geehrtes Publikum, sehr geehrte Vertreter der Domagkateliers,
ich begrüße Sie alle, und freue mich, dass ich hier sein darf !
Um ein Haar nämlich hätte es nicht geklappt, weil es zuerst danach aussah, als gäbe es keinen Nachtflug nach Alexandria, wo ich morgen einem Publikum ägyptischer Kunststudenten die europäische
zeitgenössische Malerei näher bringen soll. Klingt zwar irgendwie unglaublich, ist aber wahr...
Doch wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ich mein Euch gegebenes Versprechen einhalten kann, hier eine Rede zu halten. Denn ich schätze Euch und Eure Arbeit sehr ! (liebevoller Blick zu den beiden Girls, danach wieder zum
Publikum)
Nun bin ich also hier.
Zu mir oder zu Dir ? Welch eine Frage ! Zu Dir !!! Zu Dir, Eva ! Zu Dir, Hanne ! Was sollen überhaupt diese schlüpfrigen Andeutungen ? Mit Eurem Ausstellungstitel evoziert Ihr die Sphäre des
Privaten, oder besser, des Intimen. Sind wir denn schon so weit ? - Ihr provoziert uns !
Frech ist Euer Titel ! Frech sind irgendwie auch die Arbeiten, jedenfalls Deine, Eva. Ja, ich glaube schon, dass ich unbedingt lieber mit zu Dir kommen würde, denn allein diese rosa Klobürste
(Geste in Richtung des Bildes mit der Klobürste)
nicht gesehen zu haben: mir würde etwas fehlen... Und ich fühle mich ganz zu Haus ! Wenn ich so in den runden gelben Spiegel schaue, hier auf der orange-braun gemusterten Siebziger-Jahre-Tapete,
lächelt mir mein zufriedenes Gesicht entgegen ! (dabei vor das Bild stellen, aus dem das Schaf
herausgrinst)
Es geht uns gut ! Nicht, Eva ? Schööön haben wir es bei Dir !
Und falls uns doch zwischen all den Goldrahmen, den heimeligen Tapenten und den Glitzer-Schühchen die Luft zum Atmen knapp werden sollte: der Notausgang ist ausgeschildert ! (auf das Bild zeigen, worauf das Notausgang-Piktogramm goldgerahmt abgebildet ist) Die Künstlerin ist gnädig, sie hält uns nicht gegen unseren Willen gefangen als
Nesthäkchen der Liebe...
Denn was anderes ist Kitsch, wenn nicht sentimentale Liebe ohne die nötige Distanz. Und was ist Kunst ? Die Fähigkeit zur Distanzierung, denn Kunst ist immer kühl.
Kühl, ja, kühl ist es dann bei Hanne......fast schon frostig.... achje, Hanne, ob ich jetzt wirklich mit zu Dir will ? Mit einem Mal bin ich mir da nicht mehr so sicher... ! ...Ich weiß nicht
mehr, mir wird auf einmal so anders... !
Ich habe vorhin wohl den Mund etwas zu voll genommen.
Hanne, ich glaube - bitte sei mir nicht böse ! - ich glaube, vielleicht doch lieber ein ander Mal.... ?
Diese menschenleeren Swimmingpools, die kleinen Tierchen, irgendwie deplaziert im No-mans-land. Nee ! Nimms mir nicht übel. Aber das ist mir, ich weiss nicht wie ichs sagen soll, es ist mir,
ja....es ist mir.... unheimlich.
Ich muss immer an diese Hollywood-Filme denken, wo im Pool dann schließlich ein bis zwei Leichen treiben, kopfunter, und mit der dritten amüsieren sich in der Küche die unschuldigen
Haustiere.
Hanne, sorry, nichts gegen Deine Pools, sie sind hinreißend gemalt ! ...Aber schwimmen geh ich dann lieber in Alexandria, das scheint mir weniger gefährlich.
Im Grunde, wenn ich es recht bedenke - ehrlich gesagt ist es bei Euch beiden Zuhause ziemlich unheimlich.
Heimelig-unheimlich bei Eva - heimlich-unheimlich bei Hanne. Heimelig..., ...heimlich, ...Heimat...Jetzt hab ichs ! Endlich ! Ihr seid Heimatmalerinnen ! Das ist schön ! Dass es das
noch gibt ! Wunderbar !
Aber trotzdem ! Keine zehn Pferde kriegen mich zu Euch nach Haus ! (beiseite) Hab‘s halt nicht so mit der Heimat....
Achje, Kinder (schaut plötzlich auf die Uhr) - ich muß weg ! Ich verpasse sonst meinen Flieger ! Mein Gott - wo ist mein Mantel, mein Manuskript
! (Panik, Sachen fallen runter, Ohrclip fliegt durch die Gegend)
Das tut mir soo leid ! Amüsiert Euch noch schön ! Tut mir leid, Frau Dr. Roth-Bojatzjeff, leider leider kann ich mir Ihre Rede nicht mehr anhören, bitte entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit, es
soll nicht wieder vorkommen.....Auf Wiiiiedersehn ! Viel Erfolg ! Bis bald ! Tschauuuu ! (Verschwindet im Eiltempo und springt in die bereitstehende
Limousine)
[ Anke Doberauer, Professorin an der Akademie der Bildenden Künste München | Rede zur Eröffnung der Ausstellung "zu mir
oder zu Dir?" mit Hanne Kroll, Halle50, München, 11.2010 | Die Rolle wurde so glamourös wie glaubwürdig gespielt von Michael Golf, dem ich hiermit herzlich danken möchte.
]
stills of mine
In den Arbeiten von Eva Blanché schlummert ein Hauch von Widerspruch leise brodelnd hinter den hochglanzpolierten Oberflächen der Tapetenmuster. Aufgearbeitet und verpackt erkunden sie
tiefgründig vielschichtige Facetten von Schönheit, Jugend und dem Zauber von Alltagsgegenständen und deren Assoziationen mit Oberflächlichkeit und Künstlichkeit.
Durch einen ironischen Umgang mit Klischeevorstellungen bieten die Arbeiten eine umfassende Annäherung an ihre Sujets: sowohl Komposition und Farbauswahl, als auch Spiel und Manipulation stellen
Elemente dieser Verarbeitung dar.
In einigen Arbeiten werden Metaphern erneut aufgegriffen und wiederholt, einander unvorhersehbar wiederspiegelnd.
Die Spannung, die Eva Blanché vermittelt, ist auf mehreren Ebenen spürbar und konzentriert sich auf eine eigenwillige Darstellung ihrer persönlichen Umgebung sowie die Vorführung und
Konditionierung des weiblichen Images. Durchaus offensichtlich sind die Arbeiten in hohem Maße manipuliert als auch stilisiert und spielen mit Wahrhaftigkeit und Schein der Wirklichkeit: die
Kleinigkeiten des Alltags verknüpft mit dem Traum des Möglichen und dem Streben nach Verwirklichung.
Häufig befassen sich die Arbeiten mit der Darstellung des Femininen und der weiblichen Äußerlichkeiten. Eine Vielfalt an Portraits inszeniert Bekleidung, Haltung, Pose und Kulisse mit gewisser
Übertreibung. Sie erinnern an Pin-up-Poster von Promi-Sternchen, aber auch an ganz normale
Familienfotos: die dargestellten Frauen bewegen sich zwischen der gesellschaftlich verbreiteten Erwartungshaltung an sie, sowohl sexy und glamourös zu erscheinen, als auch fürsorglich und
mütterlich.
Neben den detailreich gemalten Portraits gibt es jene Arbeiten, die diverse Gegenstände beinhalten und ebenso überwiegend mit dem Weiblichen verbunden werden. Diese Objekte implizieren manchmal
auch spießige Biographien, privat und veröffentlicht, die glamourös sein können aber nicht müssen.
Es scheint eine komplizierte Hass-Liebe zwischen der Künstlerin und ihren Sujets zu bestehen, vor allem in Anbetracht ihrer Stillleben. Blanché scheint die Gegenstände, die sie mit besonderer
Aufmerksamkeit inszeniert und drapiert, sehr zu mögen – dennoch vermittelt sie eine gewisse Verachtung oder vielmehr Humor hinsichtlich deren Existenz und Konnotation.
Die wiederkehrenden Bezüge zur häuslichen Umgebung mittels Einrichtungsgegenständen (gemusterte Tapete) und Haushaltsutensilien (Fernseher und Bilderrahmen) unterstreichen Eva Blanchés Anliegen.
Denn obwohl die eigenen vier Wände unseren persönlichen Privatbereich ausmachen, staffieren wir sie gerne schmückend aus, um sie Besuchern zur Schau zu stellen. Die Räume sind mit absolut
öffentlichkeitswirksamen Möglichkeiten von Präsentation eingerichtet (z. B. Fernseher und Fotos), die uns geradezu animieren, ein anderes Ich zu inszenieren.
In diesen Räumlichkeiten entfalten sich die Probleme des Alltags und erwecken Sehnsucht nach dem Glücklichsein. Leidenschaft und Gefühle können aufblühen, weil ihnen hier Freiheit und Schutz
geboten wird. Dieser Ort lässt bedeutsame Augenblicke zu, ist aber gleichzeitig Schauplatz für Routine und Wiederholung, die Trivialitäten des täglichen Lebens und die Alltäglichkeit von
Selbsterhaltung und Überleben.
Eines wird offenkundig: aus den Arbeiten Eva Blanchés geht Schönheit als undefinierbares Element hervor. Ob aufbereitet, verpackt, künstlich oder echt, laden die Bilder ein, sich auf alles
einzulassen und an jeder Fasson Vergnügen zu finden.
[ Louise Briggs, Glasgow, MA Zeitgenössische Kunst & Kunsttheorie (Edinburgh College of Art) |
Vorwort des Kataloges zur Ausstellung "stills of mine", 07.2010 | Übersetzung von Jessica Hodgkiss,
Berlin]
All about Eve
Wie es der Name der Künstlerin bereits andeutet - nomen est omen - eine Eva ist undenkbar ohne einen Adam, und folgerichtig geht es in ihrem Werk vor allem um eines: um Beziehungen.
Erstaunlicherweise aber stammen die Akteure größtenteils aus der Welt der Dinge. Selbst wenn darunter relativ häufig Gegenstände in vermenschlichter Tierform anzutreffen sind, wie die Fiffi-Handtasche, das Disney-Entchen, das Aufzieh-Kaninchen oder (hello-)Kitty, so bleiben die Bilder doch Stilleben.
Eine gelborange Oranginaflasche mit cyanblauem Kronkorken nebem einem mit Fruchtmotiv verziertem Eisbecher, worin eine Filterzigarettenkippe und ein transparent blauer Plastikeislöffel stecken, auf orangefarbenem weißgetupftem Deckchen vor purpurrosafarbenem Hintergrund mit kobaltvioletten Schatten. Ein Flaschenöffner und ein grüner knickbarer Strohhalm bilden weitere Diagonalen in der sonst statischen Komposition.
Nicht Zusammengehörendes wird zueinander in Beziehung gesetzt und zusammengezwungen zu ungleichen Paaren. Das ist am stimmigsten dort, wo der Kombination eine Art von absurder Poesie anhaftet. Was hat die altmodische Nachttischlampe vor der Tapete mit Rosenmuster zu tun mit einem Ei ? Was der blaue Staubwedel mit der angeschnittenen Wassermelone ? Der Fisch im wassergefüllten Plastikbriefbeschwerer mit der Steckdose ?
Eine andere Gruppe sind die Solitäre. Hier wird die Beziehung des plastischen Objekts zur ornamentgeschmückten Fläche zum Thema.
Ein phallisch-raketenförmiges aufrecht stehendes Objekt vor einem aufdringlichen grafischen Siebziger-Jahre-Tapetenmuster, welches durch eine Schnur mit Schnurschalter als ein Art Lampe identifizierbar ist. Der transparente Mittelteil der Lampen-Apollorakete verzerrt das Tapetenmuster wie eine Linse und verleiht ihm eine Materialität, die dem harten Siebdruckmotiv sonst abgeht. Die Linse scheint aus transparenter Flüssigkeit zu bestehen, worin undefinierbare grellrote Dinge liegen. Das halb transparente Objekt wirft einen kaum wahrnehmbaren zarten Schatten auf das kräftige Tapetenmuster.
Auffällig ist die Vorliebe der Künstlerin für Gegenstände mit sexuellen Konnotationen. Unvermeidlich die Schuhe als zugleich männlicher und weiblicher Fetisch. Häufig taucht die Steckdose als Motiv auf. Auch die angeschnittene Frucht signalisiert Weiblichkeit. Dann gibt es die Gegenstände mit Haaren: Flokatiteppich, Staubwedel, Fiffi-Handtasche. Phallische Formen sind weniger häufig, dafür aber, siehe oben, um so eloquenter.
Eine apfelgrüne Tasche mit kubischer Grundform und weißen Griffen und Paspeln steht halbleer in sich zusammengesunken vor einer weißen Wand. Die Tasche weist ein orange-gelb-weißes Blumenmuster auf und ist aus plastikartig glänzendem Material. Die Proportionen der Leinwand entsprechen in etwa den Proportionen der Taschenvorderseite. Die Tasche ist sehr knapp ins Bild gesetzt, unten und an den Seiten berührt sie den Bildrand beinahe. Oben ist sie angeschnitten. Hier ist die mit einem Muster versehene Fläche nicht mehr Hintergrund, sondern selbst Teil eines Objektes. Das Erzählerische ist zurückgenommen zugunsten größter formaler Strenge, das raffiniert mit dem Format identisch gemachte dominante Objekt veranschaulicht die Macht der Dinge.
Meist sind die von Eva Blanché porträtierten Gegenstände schrill und poppig. Viele dieser gemeinhin als "kitschig" klassifizierten Gegenstände zitieren die Welt weiblicher Teenager an der Schwelle zur Pubertät. Wenn sich die Künstlerin selbst im Spiegel porträtiert, so muß es wenigstens ein rosa Spiegel in Herzform sein. Diese Gegenstände aus der Teenie-Welt setzt sie lustvoll in Szene, indem sie sie überinszeniert. Die dadurch erzeugte ironische Brechung schafft, bei aller sichtbaren Faszination, Distanz zum Dargestellten. Die durch die Dinge ausgedrückte Sehnsucht ist real. Eva Blanchés Kunst besteht darin, dieser Sehnsucht affirmativen Ausdruck zu verleihen im gleichzeitigen Bewußtsein ihrer Ersatzfunktion.
[ Anke Doberauer, Professorin an der Akademie der Bildenden Künste München | Vorwort des Katalogs zur Debütanten-Ausstellung "all about eve", 12.2009 ]
The Heart of the Matter
(über die Arbeit "Haldensteiner Hös'chen", 2008)
Von Ferne gesehen scheint das Bild einen schwarzen Vogel zu zeigen, der im Flug seine Schwingen ausbreitet und mit dieser imposanten Geste die Breite des ganzen Formats belegt. Da sein Kopf sich
nicht in der Silhouette abzeichnet, kann man vermuten, er habe diesen nach unten geneigt, in der Absicht, die Welt unter sich zu beobachten. Sein dunkles, zerzaustes Gefieder und der gelb-graue
Raum, der ihn umgibt, erwecken weniger Assoziationen an einen zwitschernden Paradiesvogel als an einen Geier, der erschöpft von einem heißen Tag im Dunst der untergehenden Sonne auf der Suche
nach Beute kreist.
Störend in dieser ersten, ganz von der Weite unternommenen Wahrnehmung des Bildes sind allerdings die beiden schmalen kleinen Flächen, die sich jeweils an den äußeren Enden der Flügelkämme
befinden. Sie geben diesem seltsamen Raubvogel ein etwas schlappes, erschöpftes Äußeres.
Tritt man an das 30 x 30 cm große Gemälde näher heran, erkennt man rasch, dass der Blick von der Ferne zu einem groben Missverständnis des Bildgegenstandes verführte. Der arglose Betrachter der
Naturstudie eines Himmelstiers wandelt sich zum Voyeur, der die intimen Hüllen eines weiblichen Wesens erspäht. Der vermeintliche Vogel entpuppt sich nämlich zum hauchzarten Dessous, dessen
sparsame Dimensionierung nur wenige Quadratzentimeter des Körpers bedecken.
In dieser Umdeutung des Objekts mutiert der unheimliche Raubvogel somit zum Beschützer der Geheimnisse der Weiblichkeit.
Dadurch, dass dieser Wäschegegenstand allerdings nur „the heart of the matter“ verdeckt, lenkt er umso mehr Aufmerksamkeit auf diese Partie und erhält somit die Funktion eines Lockvogels. So
zumindest die allgemeine Auffassung über Sinn und Aufgabe dieser extraordinären Unterwäsche. Denn dieser Ansicht zufolge reichen Gebaren oder physische Ausstrahlung des bloßen Körpers nicht aus,
um beim Gegenüber Wallungen einer bestimmten Couleur zu erzeugen. Stramm über die Haut gezogen und die natürliche Nacktheit verdeckend, sind allein im „kleinen Schwarzen“ alle magischen Kräfte
verdichtet, die das Feuer der Erotik entfachen und die Lust entfalten.
Von Strammheit und magischen Potenzialen kann auf dem vorliegenden Bild allerdings keine Rede sein. Mit großer Hingabe und liebevoller Detailarbeit von Eva Blanché gemalt und damit quasi durch
einen fulminanten Auftakt in Szene gesetzt, präsentiert sich die mit Spitzen übersäte Tüllkreation schlaff und müde und in völliger Einsamkeit auf der Leinwand. Die mit Verheißungen behaftete
Blende mutiert durch diese profane Situation zu einem Blendwerk, das trist in der völligen Leere, im Nichts, baumelt.
Manche Erwartungen könnten somit genauso eine Illusion sein, wie die nicht existente Leine, die sich dem Kopf des Betrachters durch die Existenz zweier Wäscheklammern aufdrängt. Die schnöden
Plastikclips zwicken das feine Gewebe harsch zusammen und bilden zugleich die einzigen Farbtupfer im dämmrigen Zwielicht des Gemäldes.
Im vorliegenden Katalog sind 42 Ölbilder und 27 Grafiken von Eva Blanché abgebildet.
Unter ihnen ist kein Bild, das nicht ohne einen Gedanken hinter dem Augenschein ausgeführt wurde. Es lohnt sich also, diese Arbeiten genau anzusehen und sich zu fragen, was „the heart of the
matter“ sein könnte.
Druckgrafik fordert die Reduktion der Mittel ein.
Somit steht in den Radierungen von Eva Blanché eine strengere, pragmatischere Formensprache dem reichen Farbauftrag der Gemälde gegenüber. Strich und Fläche fügen sich zu einer subtilen
Materialität, die der Wahl ihrer Motive zusätzliche Prägnanz geben.
Empfindsame Umrisslinien in die Druckplatte geätzt, flächige Formen mit Aquatinta gesetzt oder Haariges mit der Kaltnadel eingeritzt - sorgfältig gedruckt holt das Papier jede Spur der Zeichnung
Eva Blanchés auf seine samtene Oberfläche.
Die Themen spielen mit der Erotik der Pin-ups und der glänzenden Welt der Fotoillustrierten aus den 50er Jahren. Sexappeal und Klischeehaftes evozieren Erwartungshaltungen des Betrachters, welche
sofort durch die zeichnerische Umsetzung gebrochen werden und mit verhaltener Ironie zur Ernsthaftigkeit verpflichtet werden. Das Spiel mit dem Glamour, dem Voyeurismus der Massen, welcher von
den Verkaufsstrategien der Medien befördert wird, steht der Verletzlichkeit des Persönlichen gegenüber.
[ Thomas Sebening, Dozent der Tiefdruck-Werkstatt der Akademie der Bildenden Künste München | Vorwort des Kataloges zur Debütanten-Ausstellung "all about eve", 12.2009 ]
Ganz anders geht die sechs Jahre jüngere Eva Blanché mit dem Thema Frau um. Die Malerin stellt uns in den 18 meist kleinen bis mittelgroßen Formaten, die hier in der Galerie zusammengeführt sind, Menschen und Dinge aus ihrem engsten Umfeld vor. Porträts von Freundinnen oder sich selbst, Stillleben aus der eigenen Wohnungen, Dinges des Alltags wie Wasserkocher, Telephone und Taschen werden zum Bildgegenstand. Blumen – oder Streifenmuster dienen oft als ornamentaler Hintergrund, die das Hauptmotiv mitinterpretieren. Klar und direkt schauen uns die Personen an, ebenso direkt und teils schrill-bunt ist die Farbigkeit der Bilder. Die „hintergründigen“ Tapetenmuster kommen oftmals im Retro-Look der 60er Jahre daher und erinnern gleichzeitig mit ihren geometrischen Mustern und Blumenpattern an die amerikanische Popart. Es ist ein erfrischendes Spiel mit dem Thema der Malerei und die alten Sujets wie Porträt und Stillleben erfahren hier ein ganz eigenständige Neuinterpretation.
[ Dr. Bärbel Kopplin, Leiterin Art Management HypoVereinsbank | Rede anlässlich der Vernissage "FRAU ist anders" mit Christine Mühltaler und Masayo Oda, Galerie Filser & Gräf, München, 09.2007 ]
Eva Blanché was an exchange student at Newcastle University from September 2005 through until December 2005. During this time she produced a series of
original and distinctive paintings. These explored a highly figurative idiom, dealing with elements of kitsch and irony. Much of Eva's figurative imagery was drawn from her own immediate
surroundings or her own possessions: the view out of her window, a pair of her fluffy boots for instance, but she was able to instil these small paintings with her own sensibility.
Technically, the work was similarly obtuse, mixing a kind of naive approach to the painted surface with an obvious delight in the medium itself.
At seminars and tutorials Eva was an engaging student, participating well and speaking up for her work. She was energetic and conscientious, and produced a very satisfactory body of work during
her exchange programme. I believe that she responded well to the pressures and challenges of undertaking such an exchange, and is clearly a motivated and self reliant student.
[ Andrew Burton, Senior Lecturer in Sculpture / Fine Art, School of Arts and Cultures, University of
Newcastle | exchange report 12.2005 ]